Datum: | 05.10.2012 |
Alarmzeit: |
17:25 |
Einsatzende: |
21:45 |
Alarmschlagwort: |
Anforderung Be- und Entlüftungsgerät |
Stichwort: |
Lageerkundung |
Einsatzort: |
Lohndorf Am Ellerbach |
Alarmierung über: | Funkwecker |
eingesetzte Fahrzeuge: |
FF Lohndorf Landratsamt Bamberg Wasserwirtschaftamt |
Mannschaftsstärke: |
1/2/15 |
Heute ist es in Lohndorf zu einem Chemiekalienunfall gekommen. Die Feuerwehren Lohndorf und Litzendorf befanden sich bereits an der Einsatzstelle, als wir mit dem Be- und Entlüftungsgerät nach Lohndorf alarmiert wurden. Bei Reinigungsarbeiten von Fässern ist eine Kaliumhydroxid-Lösung in die Oberflächenentwässerung und anschließend in den Ellerbach gelangt. Im Bach konnten bereits mehrere tote Fische aufgefunden werden. Vor Ort wurden von uns Messungen durchgeführt und der Kanal belüftet. Anschließend wurde die Wasserrinne, in der das Kaliumhydroxid gelaufen ist, von uns gereinigt und gespült. Zur Unterstützung wurde zur späteren Zeit noch die Feuerwehr Hallstadt mit dem Rüstwagen angefordert, welche dann den Kanal mit Rohrdichtkissen verschlossen hat. Nach der Spülung wurden nochmals PH-Messungen durchgeführt.
Artikel aus infranken.de
Putzmittel tötete 2000 Forellen im Ellerbach
Beim Auswaschen von Plastikfässern gelangte in Lohndorf eine chemische Substanz in das Gewässer. Dadurch wurden die empfindlichen Kiemen der Tiere verätzt. Die Selbstheilungskräfte der Natur haben den "Störfall" bereinigt.
Auf eine Länge von mehreren Hundert Metern verendeten am Freitagabend die Fische im Ellerbach bei Lohndorf. Beim Auswaschen von Plastikfässern waren offenbar die Reste eines Reinigungsmittels über die Oberflächen-Entwässerung in den Bach gelangt. Die Kaliumhydroxid-Lösung hat nach Angaben der Wasserschutzpolizei Bamberg die Kiemen der Forellen im Bach verätzt und so ihr Ersticken herbeigeführt, so Hauptkommissar Heinz Römmelt. Wie viele Forellen dabei ihr Leben lassen mussten, ist noch nicht genau bekannt. Erste Schätzungen der Wasserschutzpolizei und des Fischwasser-Pächters gingen von 1500 bis 2000 Flossentieren aus, das Wasserwirtschaftsamt sprach von etwa 500 Forellen.
Ein 47-jähriger Spaziergänger hatte das Unglück bemerkt, als er am späten Nachmittag mit seinem Hund am Bach entlangging und darin tote Fische schwimmen sah. Er verständigte umgehend die Polizei, die wiederum Flussmeister Rainer Pflaum vom Wasserwirtschaftsamt Kronach informierte. "Gesehen habe ich etwa 100 bis 150 tote Fische aller Größen", sagte der. Der Pächter des Fischgewässers habe am nächsten Morgen noch einmal Nachschau gehalten und weitere tote Tier eingesammelt, etwa ein halbes Fass voll. Das wären geschätzt etwa 500 bis 600 Forellen, die im Ellerbach einer alkalisch starken Natronlauge zum Opfer fielen. Bei der Messung der Gewässerqualität durch die Behörde am Abend war die Gefahr weitgehend beseitigt. "Unterhalb der Schadensstelle wurde noch ein pH-Wert von 9,5 gemessen, er dürfte in der Spitze bei 13 oder 14 gelegen haben", erläutert Rainer Pflaum. In Fließgewässern verlaufe sich eine giftige Substanz rasch wieder.
Nach Lage der Dinge war das Unglück kaum zu verhindern. Ein 29-jähriger Anwohner des Baches hatte zehn blaue Kunststofffässer von einer Firma bekommen und sie in seinem Hof ausgewaschen. In den Fässern befanden sich noch geringe Mengen Reinigungsmittel - vermutlich ein Viertel bis ein halber Liter pro Fass - die von dem gepflasterten Hof durch eine Rohrleitung in den schmalen Bach gelangten. Die sehr empfindlichen Forellen verendeten auf eine Länge von bis zu einem Flusskilometer, so der Pächter des Fischwassers. Flussabwärts in Litzendorf war von den Auswirkungen nichts mehr zu spüren. Betroffen ist von dem Chemie-Unfall auch die Kleintierwelt. Bereits vor einigen Jahren war es in der Nähe zu einem Unglück gekommen, als Überläufe aus der Kanalisation in den Bach gelangten. Seither hatte sich die Ökologie aber wieder gut erholt
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